Im Rahmen des Attendorner Feuerwehrfestes erfolgte die Indienststellung zweier neuer Einsatzmittel durch die Leitung der Feuerwehr. Ein Gerätewagen PSA und ein Abrollbehälter Wasser erweitern das Leistungsspektrum der Feuerwehr in der Hansestadt.
Ein Abrollbehälter Wasser wird zukünftig zur Sicherstellung der Löschwasserversorgung beitragen. Der montierte Edelstahltank hat ein Fassungsvermögen von 10.000 Litern. Der Beschaffungsprozess wurde unter anderem durch Überlegungen des städtischen Stabes für außergewöhnliche Ereignisse beeinflusst, als es um die Frage ging, wie im Bedarfsfall Teile des Stadtgebiets mit trinkbarem Wasser versorgt werden können. Aus diesem Grund ist die Materialbeschaffenheit des Löschwassertanks so gewählt, dass nach entsprechender Vorbereitung auch Trinkwasser transportiert werden kann. Zu diesem Zweck werden dafür geeignete Armaturen und Schläuche genauso vorgehalten, wie Material zur Löschwasserförderung und -abgabe. Durch die mitgeführte tragbare Feuerlöschkreiselpumpe und den montierbaren Wasserwerfer ist nach Aufnahme des Behälters mit einem Wechselladerfahrzeug ein autarker Betrieb ähnlich eines Großtanklöschfahrzeuges möglich.
Gebaut wurde der Abrollbehälter von der Firma Sieglift im rheinland-pfälzischen Derschen. In die Beschaffung des Abrollbehälters flossen kommunale Haushaltsmittel in Höhe von rund 142.000 Euro.
Ein neuer Gerätewagen PSA wird zukünftig zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes der Einsatzkräfte der Attendorner Feuerwehr beitragen. Das Fahrzeug wird durch das ehrenamtliche Personal der Kleiderkammer besetzt und wird im Rahmen der Einsatzstellenlogistik eingesetzt. Ziel ist es, das Personal der Feuerwehr vor Langzeiterkrankungen zu schützen. An Einsatzstellen sind die Feuerwehrkräfte häufig gesundheitsgefährdenden Stoffen ausgesetzt. Im Einsatz ist der Schutz davor in der Regel durch die Verwendung von Atemschutzgeräten und persönlicher Schutzausrüstung möglich. Nach einem Einsatz, insbesondere nach der Brandbekämpfung in Gebäuden, ist die Ausrüstung jedoch stark verschmutzt. Ein Großteil der Stoffe, die sich nach einem Brand in der Schutzkleidung wiederfinden, gelten als krebserregend und können sowohl über die Lunge, als auch über die Haut in den Körper aufgenommen werden. Mithilfe des Gerätewagens PSA wird zukünftig saubere Schutzkleidung an die Einsatzstelle gebracht und verschmutzte Kleidung aufgenommen, luftdicht verpackt und der unmittelbaren Reinigung zugeführt. Das Fahrzeug bietet zudem erweiterte Hygienemöglichkeiten um sich nach einem Einsatz nass zu reinigen, sowie einen witterungsgeschützten Raum zum Umkleiden. Durch diese Maßnahmen wird die Gefahr einer Verschleppung der krankmachenden Substanzen in die Einsatzfahrzeuge und Feuerwehrgerätehäuser deutlich reduziert. Zudem sind die Einsatzkräfte unmittelbar nach dem Umkleiden wieder voll einsatzbereit.
Als Fahrgestell findet ein MAN TGE 6.160 mit 160 PS Motorleistung und einem 8-Gang-Automatikgetriebe Verwendung. Den Ausbau übernahm die Firma Kstom-Factory in Haiger. Am Heck des Fahrzeuges ist eine Ladebordwand verbaut, um Roll-Container aufnehmen zu können. Die mitgeführte Kommunikationstechnik, die u.a. einen Computerarbeitsplatz umfasst, lässt abseits des eigentlichen Zwecks auch einen Einsatz des Fahrzeuges zum Beispiel als Führungsfahrzeug für einen Einsatzabschnitt Logistik oder zur Führung eines Bereitstellungsraumes zu. In die Beschaffung des Fahrzeuges investierte die Hansestadt Attendorn Haushaltsmittel in Höhe von rund 116.000 Euro.